Was ist Mediation?
Es
geht in der Mediation also um die Entwicklung von Lösungen in
kooperativer Form anstelle von gerichtlichen Streiturteilen. Nimmt
ein Konfliktpartner einen Anwalt oder das Gericht zu Hilfe, wird der
Konflikt damit auf eine rechtliche Ebene gebracht. Das Rechtssystem ist
aber durch ein Anspruchsdenken gekennzeichnet und auf eine Entscheidung
durch den Richter ausgerichtet. Jeder muss seine Rechtsansprüche geltend
machen und „sein Recht“ erkämpfen. Viele Parteien berichten im
Nachhinein, dass sie sich ohnmächtig dem System gegenüber gefühlt und
nicht mehr verstanden hätten, was eigentlich passierte. Oft kommt es noch
zu zusätzlichen Irritationen und Kränkungen. Viele Menschen fühlen sich
in ihrer Autonomie missachtet. Allerdings
verlangt die Mediation den Beteiligten wesentlich mehr ab als das
Gerichtsverfahren: Sie müssen für ihre Interessen selbst einstehen und
die Tatsache akzeptieren lernen, dass der andere ein Recht auf gegensätzliche
Interessen und Wahrnehmungen hat. Das Ergebnis, das die Konfliktpartner
gemeinsam mit der Mediatorin/dem Mediator entwickeln, müssen sie selbst
verantworten und tragen.
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